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Self-made-EEG Lasertag

Kategorien Logbuch / Tagebuch

Der Herbst ist bald rum,

das Wetter schwenkt immer mehr auf Winter um und irgendwie zeigt sich die Sonne nur noch spärlich – kein Wunder, dass das mit dem Vitamin D3 so ein Verkaufsschlager ist. ^^ In diesen Zeiten bin ich umso mehr dankbar.

Dankbar, wie sich bisher alles entwickelt hat, dass sich die Diagnose bald zum ersten ( nicht letzten 😉 ) Mal jährt, dass noch immer Weggefährten vom Beginn der Diagnose mit an Board sind, ich meine Geschichte zum Besten geben darf & es vor allem noch Leuten hilft.

Ein paar Tage sind’s noch bis zum Jahrestag, aber so hat sich mittlerweile einiges geändert. Mir wurden in Vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet, es haben sich Chancen ergeben an welche ich zuvor nicht im Traum gedacht hätte, kleine Wehwehchen, jedes Kribbeln, etc. hat keinen tödlichen Beigeschmack mehr – in den ersten Tagen daheim, nach der Krankenhausentlassung, war ich noch relativ hysterisch, aber mittlerweile habe ich gelernt, das abzulegen. Da wirst’e eh nur verrückt, wenn:

  • Kopfschmerzen zum wachsenden Tumor werden, der sich nur seinen Platz im Oberstübchen sucht,
  • ein zuckendes Auge vllt. eine Nervenschädigung zu Grunde liegen könnte,
  • sich ausgefallene Haare häufen,
  • alles sich doch irgendwie komisch anfühlt.

Dann kommt aber der Alter Ego hervor und stellt mit seiner Rationalität fest: Irgendwie alles nichts für mich.

Wozu sollte ich mir den Kopf zermatern, wenn ich doch mittlerweile (meiner Meinung nach) gut abschätzen kann, wie weit & welche Wege ich gehen kann, ehe es riskant werden könnte. Fängt bei Kleinigkeiten, wie Schokoladen-/Zuckerkonsum an und führt irgendwann letztlich zu selbst gewählten Herausforderungen, wie der heutigen:

Lasertag

Es war Samstag und wir wollten in kleiner Runde bowlen gehen, allerdings hatte das wohl ganz Berlin vor. Alternativen mussten her und so kamen wir spontan auf Lasertag, also kurzerhand eine Runde für 19:30 reserviert, in weiser Voraussicht noch eine 1000er Levetiracetam eingepackt und ab gehts (mein Ryhtmus sieht eine 1000er vormittags, meist gegen 9-10Uhr und eine 1000er und zum Abend zwischen 20-02 Uhr vor, aber sicher ist sicher).

Mit einem mulmigen Gefühl ging es dann mit dem Fahrstuhl hinab ins Untergeschoss, wo uns ein 1.400m² großes Areal als Spielfläche zur Verfügung gestellt wurde. Wir waren zu 6., wurden aber mit zwei anderen Gruppen vermischt, so dass wir ein großer bunter Haufen an Teilnehmern waren.

Kurze Einweisung und auf geht’s in das Reallife-EEG:

Viele grelle Lichter, Stroboskop-Licht und auch die Infrarot-Leuchten ließen mich dann doch die Frage einwerfen, ob Epileptiker hier überhaupt mitmachen dürfen, aber: „Keine Sorge, dass sollte keine Probleme geben…“ und so war es auch. Wieder viel Lärm um nichts.

Wir hatten mega viel Spaß, entkamen dem trüben Wetter und kamen unter den NVA-Helmen ordentlich ins Schwitzen.

Am Ende hat es nicht für Platz 1 auf der Abschuss-Liste gereicht, aber wie mir Oma bereits als Knirps beim Schach beibrachte: Wer 1:0 führt, der stets verliert, so ist mir auch der dritte Platz („Force“) ganz recht. ;D

 

Am Ende des Tages kann ich dann also in’s Tagebuch schreiben: Lasertag-EEG mit Erfolg bestanden. Nicht mal Anzeichen einer Aura o.ä. verspührt & gleich noch Bundeswehr-Zeiten in Erinnerung gerufen. ^^

Ja, die Vorsicht gehört seit bald einem Jahr zum unabkömmlichen Begleiter, aber man muss es auch nicht übertreiben und sollte die schönen Zeiten auch genießen lernen.

Lasst euch nicht ärgern & erholsames Rest-WE noch 🙂

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6 Gedanken zu „Self-made-EEG Lasertag

  1. hey, erik, du bist mir irgendwie zwischendurch abhanden gekommen, werde mir jetzt mal ein lesezeichen hier setzen 😉
    ich freue mich zu lesen, dass du wohlauf bist – und hey, bald der erste jahrestag, das ist doch echt cool. ich hoffe, dass du es weiterhin so mit humor und gelassenheit nehmen kannst und dass es dir noch sehr lange so gut geht!
    sei lieb gegrüßt!
    diana

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