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Krebs – Generationenwechsel – lose Gedanken/Fragen

Kategorien Logbuch / Tagebuch

Das mulmige Gefühl

Willkommen zum Samstagsgefasel. Seit meiner Erstdiagnose und dem Start des Blogs beschleicht mich ein seltsames Gefühl. Vielleicht nur Einbildung oder gar hyperbolisch(?), aber ab und an kommt es immer wieder zu Tage. Im Grunde dreht sich alles um die Frage, wie sich wohl kommende Generationen gegenüber Krebs positionieren, damit umgehen und die Krankheit bewerten.

Social Media

In Zeiten von Social-Media-Krempel muss man echt aufpassen und differenzieren zwischen dem, was einfach nur gut aussieht/aussehen soll, Klicks/Likes/Whatever generiert und dem, was real ist. Da sind Krebskranke gar zu Wunderheilern aufgestiegen. ^^

Zur späten Stund‘ gönne ich mir gern mal die Schnitzeljagd über diverse Hashtags durch die weiten des Internets. So trifft man auf Leute, die ähnliche Schicksale teilen, Quacksalber, Wissenswertes, Unsinn, bereits von uns gegangene Menschen und vielem mehr.

Und ja, auch ich mache vieles mit, schon allein, um den Leuten da draußen die Augen zu öffnen oder anderen Angehörigen/Betroffenen zu helfen – auch das sollte man verantwortungsbewusst angehen, aber wo fängt Verwantwortung an und wo hört sie auf? ^^

Zeitreise oder im Körper des jüngeren Ich’s

Ich würde heute tierisch gern in meinem jüngeren Ich stecken, einfach so ins Alter zwischen 10-16 zurückreisen – immerhin laut Social-Media-Gurus genau das Alter, welches am einfachsten zu formen / leicht zu beeinflussen ist – um zu sehen, wie man als Außenstehender dann auf die ganze Geschichte reagieren würde.Sind die verschiedenen Krebsarten dann trendy, wie in den 90ern die Gogos , welche auf Schulhöfen gegeneinander antraten, getauscht wurden? Oder wie Jojos, Zauberwürfel und Strumpfhosen in den 80ern? Ist es dann vielleicht cool Krebs zu haben oder werden gar ganze Personenkreise ausgeschlossen, weil sie zu gesund sind? Ich hoffe nicht.

Wird der Tod überbewertet?

Ich selbst habe einen lockeren Umgang mit der Diagnose und bisher auch noch nie wirklich Angst vorm Tod gehabt, dennoch begleitet mich das „es könnte jederzeit vorbei sein“ stets. Gehört halt dazu, aber man muss sich ja nicht verrückt machen lassen. Zu mal es auch einen treffen kann, der plötzlich vom LKW erwischt wird, einen Chemiker, welcher gerade an neuen Sachen forscht, [Platzhalter für eine Art&Weise spontan zu sterben ^^].

Ist es also vielleicht der plötzlich drohende Tod – und wie wir darüber denken, der Krebs zu solch einem Medienhype verhilft?

Vielleicht sollte man sich einfach nicht vom Tod überrumpeln lassen, sein Leben leben/genießen so gut es geht. Ich weiß, der nächste Absatz wird vielen vor den Kopf stoßen, da ich nachweislich emotionsloser bin als viele da draußen, aber Menschen kommen und gehen. Wichtig ist, dass man die gemeinsame Zeit genießt und so für den jeweils übriggeblienen noch Erinnerungen zurücklässt, die über diese schöne Zeit und den Verlust hinwegtrösten. Vielleicht bin da aber auch zu sehr Rationalist.

Letztlich bleibt es wie es ist:

Wir leben um zu leben & lebendig kommt da eh keiner raus!

xD

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22 Gedanken zu „Krebs – Generationenwechsel – lose Gedanken/Fragen

  1. lieber erik, du bringst es ganz schön unumwunden, wunderbar und klar auf den punkt, vor allem dieses hier kann ich sowas von unterschreiben:

    „aber Menschen kommen und gehen. Wichtig ist, dass man die gemeinsame Zeit genießt und so für den jeweils übriggeblienen noch Erinnerungen zurücklässt, die über diese schöne Zeit und den Verlust hinwegtrösten.“

    danke hierfür!

    sei ganz lieb gegrüßt und genieße dein leben, solange es irgend geht!

  2. da das Thema Tod in unserer Kultur gern ausgegrenzt wird, sind wir immer wieder von Neuem überrascht, wenn der Tod auf einmal in unmittelbare Nähe rückt und uns klar wird, dass das Leben endlich ist. Manchmal schneller als gedacht. Wir (die so einen Donnerschlag gehört haben) sind uns dessen jetzt bewusster geworden – und leben nun vielleicht intensiver. Sollten wir jedenfalls. Und alle anderen auch. Life is now. LG von Sylt

  3. Recht hast du, Menschen kommen und gehen. Sehe ich genauso ? aber bei so emotionslosen Gedankengängen muss man ja immer etwas vorsichtig sein, haha ? Ich denke so eine Einstellung erleichtert aber irgendwie doch vieles…so dramatisch und traurig einzelne Schicksale sind…im Großen und Ganzen ist die ganze Welt bloß ein ständiges kommen und gehen, geboren werden und sterben, und unser Einzelschicksal kümmert weder die Natur noch das „Große und Ganze“ im geringsten. Wenn man sich mit dieser Auffassung mit dem Existenzialismus befasst, finde ich das ganz tröstlich ? Nun, genug der Küchenphilosophie. Machs gut, schönes We!

  4. Ich glaube, dass sich die meisten Menschen im normalen (=gesunden) Alltag nicht mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen. Ich habe das früher auch eher vermieden und bin lieber davon ausgegangen mindestens 80 zu werden. Heute hoffe ich das natürlich immer noch, aber wichtiger ist es doch, die Zeit auf dem Weg dahin sinnvoll zu nutzen. Zu „Menschen kommen und gehen“ habe ich mal einen schöne Geschichte vom Zug des Lebens gelesen. Wir wissen nicht, wann und wo wir ankommen, aber uns begleiten immer wieder andere Menschen für unterschiedlich lange Zeit. Für alle, die es emotionaler mögen ?
    https://www.feierabend.de/Aachen/Lachen-schmunzeln-und-Nachdenkliches/Der-Zug-des-Lebens-21467.htm

  5. Du hast mir den Satz zum Schluss noch schnell geklaut, den ich bringen wollte: „Lebend ist sowieso noch keiner aus der Nummer rausgekommen!“ Drum: Geniessen, was man geniessen kann – mitnehmen, was man mitnehmen kann … alles andere wäre vergeudete Zeit! ?

  6. Heute Nacht warst Du in einem meiner Träume. Erst hast Du mich zu meinem Geburtstag besucht und während der Kuchen buk, sind wir zu Dir. Wir haben uns fest umarmt, saßen unter einem Dachfenster und haben den Nachthimmel betrachtet. Ich habe Dich gefragt: „Hast Du Angst vor dem Sterben?“, Du: „Ja.“. Ich sagte dann: „Das kann ich gut verstehen, ich habe auch Angst davor. Aber ich weiß jetzt, dass das richtig gut wird!“ Und so fühlte es sich auch an.

    Danke, dass Du mich in meinem Traum besucht hast :), das war ein tolles Erlebnis, das ich mit in den Tag genommen habe.

    1. Hmmm…. Wie soll ich das jetzt deuten ;D
      Tu nichts unüberlegtes ??
      Falls das jetzt doch positiv und unbedenklich gemeint war – gerngeschehen ????

    2. Nein, nein. Ich bin nicht suizidgefährdet oder so ?.
      Es ist positiv, weil ich nämlich Angst vor dem Tod habe. Aber solche Träume weisen mir einen guten Weg in Richting Vertrauen. ?

    3. Dann bin ich beruhigt 😀
      Ängste kannste dir für Spinnen, Dinosaurier oder Horrorfilme aufsparen ?✌ der Rest gehört zum Leben dazu, wie der Löffel zur Suppe ??

  7. So true. Immer mit Vollgas durchs Leben. Genau deshalb. Who Knows what tomorrow brings … schöne Augenblicke sammeln, denn in diesen Erinnerungen lebt man weiter. Und das ist, by the way, unbezahlbar.

  8. Ja Erik, vieles sehe ich auch so. Viele machen sich zu viele Gedanken über den Tod. Er kommt eh wann er will. Ich glaube an die Wiedergeburt 🙂 Das hilft ein wenig. Ansonsten gehe ich mit dem Tod auch eher emotionslos um. Habe mich auch schon des öfteren gefragt, ob irgendwas mit mir nicht stimmt. Bin ich doch in meiner Umgebung so ziemlich der Einzige der so mit dem Thema umgeht. Es ist eben ein kommen und gehen.
    Lebe jeden Tag als wäre es dein Letzter, denn irgendwann stimmt es.

    1. ’nabend Peter 🙂
      Ja irgendwie ist mir in den letzten Monaten aufgefallen, dass man da zwei Große Schubladen aufmachen kann:
      Diejenigen, die gesagt bekommen, dass es bald vorbei sein könnte und diejenigen, die feuchtfröhlich vor sich hinleben. ^^

      Aber letztlich ist da jeder sein eigener Chef und muss seinen Weg gehen 🙂

  9. Lebendig kommt da eh keiner raus ? wohl verdammt richtig… ich wünschte ich hätte vielleicht etwas weniger angst vor dem Tod, es ist wahrscheinlich auch gar nickt die Angst vor dem Tod sondern vor dem Leid was davor herrschen kann und den Verlust… aber du hast recht: zeit genießen, schöne Erinnerungen sammeln und dann einfach abwarten was das Leben mit uns vorhat

  10. Hallo Eric ich finde es super wie du mit deiner krankheit Umgehst.
    Deine sendung gestern in der late line war sehr schön und aufschlussreich ich habe mich Nie mit tumoren beschäftigt aber jetzt Lese ich deinen blog.
    Weiter so ich wünsche dir noch ein schönes glückliches Leben und
    ein möglichst langes leben

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